Internationale Maschinenbaumesse

Bayerisch-Tschechische Konferenz: E#change for your digital future

Die Digitalisierung definiert ganze Wertschöpfungsketten und Arbeitswelten neu. Anforderungen an Lieferanten, Fachkräfte und ihre Qualifikation ändern sich. Eine Entwicklung, die in der eng vernetzten deutschen und tschechischen Industrie von größter Bedeutung ist. Auf der Konferenz „E#change for your digital future!“ wird sie deshalb zum Hauptthema der Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Ausgerichtet wird die Konferenz von der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer (DTIHK) am 8. Oktober auf der Maschinenbaumesse (MSV) in Brünn.

„Man findet kaum ein deutsches Auto, in dem nicht mindestens ein Teil in Tschechien gebaut wurde. Das Land ist der größte ausländische Zulieferer für die deutsche Automobilbranche“, betont Bernard Bauer, DTIHK-Geschäftsführer und Organisator der bayerisch-tschechischen Konferenz auf der diesjährigen MSV. Die enge Verflechtung der tschechischen und deutschen Produktions- und Zuliefererbetriebe wird in digitalen Zeiten neu aufgestellt.

Lieferkompetenzen von Morgen

Lokale Firmen haben keine andere Option als Teil einer globalen Wertschöpfungskette zu werden. Dies gelingt nur durch Digitalisierung“, glaubt Konferenz-Referent Wolfgang Weissler, CEO Digital Industries bei Siemens CZ. Wie die Digitalisierung die Wertschöpfungsketten verändert, zeigt er zusammen mit weiteren bayerischen und tschechischen Experten aus Wirtschaft, Forschung und Politik auf der Konferenz auf. Im Fokus stehen die Beziehung zwischen Auftraggeber und Lieferant sowie die Kompetenzen der Zulieferer von morgen.

In der Industrie 4.0 sind Zulieferer noch enger an die Hersteller gebunden, sodass statt isolierten, linearen Ketten vielmehr Wertschöpfungsnetzwerke entstehen. Dies bringt gleichzeitig neue Anforderungen an die Zulieferer mit sich und erhöht auch den Anpassungsdruck: Sie müssen in der Lage sein, individuelle Kundenwünsche und Neuerungen kurzfristig in den Herstellungsprozess einzubinden, um auch in Zukunft die eigene Position im Netzwerk zu bewahren. Umgekehrt schafft eine frühzeitige Adaptation einen großen Wettbewerbsvorteil.

Fachkräfteausbildung 4.0

In einer aktuellen Studie nennen deutsche Supply Chain Manager mangelndes Know-How als die größte Hürde für eine vernetzte Lieferkette. Dies wirft erneut die Frage nach dem Anforderungsprofil der Fachkräfte in der Digital Factory auf, denn auch deren Berufsbild unterzieht sich einem Wandel.

Welche neuen Kompetenzen hier gefragt sind und wie die Rolle der Schule und des Betriebs bei ihrer Vermittlung ist, diskutieren Experten für die Ausbildung 4.0 in der zweiten Konferenz-Runde.

Mehr Klarheit in das Thema bringt das überhaupt erste Soll-Profil für Ingenieure in Industrie 4.0, das vom Branchenverband VDMA entworfen wurde und auf der Konferenz vorgestellt wird. Interdisziplinäre Kompetenzen, insbesondere in IT und Data Science, sowie lebenslanges Lernen sind darin Schlüsselbegriffe.

Dies erfordert auch einen Kurswechsel in der Bildung. Die Universitäten und Ausbildungszentren müssen mit dem technologischen Fortschritt mithalten und ihre Lerninhalte rasch anpassen, sind sich die Fachleute einig. Dies sollte in einer noch intensiveren Zusammenarbeit mit Unternehmen geschehen. Vor diesem Hintergrund wird auf der Konferenz auch das Pilotprojekt der dualen Ausbildung in Tschechien vorgestellt.  

MSV: Pflichttermin für Maschinenbauer

Neben der Konferenz wird der deutsche Maschinenbau auf der MSV dieses Jahr mit über 600 Marken und zwei offiziellen Gemeinschaftsständen, Bayern und Mitteldeutschland, vertreten sein. Damit ist Deutschland erneut der größte ausländische Aussteller auf der Messe. Auch das belegt die enge Verbindung des deutschen und tschechischen Maschinenbaus. Nach Deutschland geht ein ganzes Drittel des tschechischen Exports von Maschinen und Transportmitteln. Der Hauptabnehmer ist mit Abstand das Bundesland Bayern.

Über die Konferenz:

„E#change for your digital future!“ findet am 8. Oktober im Rahmen der 61. Maschinenbaumesse (Messegelände, Konferenzraum P1) in Brünn statt.

Veranstaltungsbeginn13:00 Uhr (Einlass ab 12:45)

Ausgerichtet wird die Konferenz von der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer (DTIHK), dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie und der Delegation der Bayerischen Wirtschaft in der Tschechischen Republik. Die Konferenz geht thematisch auf das Hauptthema der MSV „Digital Factory 2.0“ ein.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Sprache: Deutsch und Tschechisch (simultane Übersetzung).

Registrierung: tschechien.ahk.de (Aufgrund begrenzter Kapazitäten wird eine Anmeldung bis zum 30. 9. 2019 empfohlen)

Über die DTIHK:

Die DTIHK ist mit ihren 680 Mitgliedern die größte bilaterale Auslandshandelskammer in Tschechien. Sie verfolgt aktuelle Trends und beschäftigt sich intensiv mit denen, die das größte Potenzial für die deutsch-tschechischen Wirtschaftsbeziehungen haben. So stieß die Kammer 2015 in Tschechien eine breite Diskussion zu Industrie 4.0 an und organisiert seit 2016 den Wettbewerb „Connect Visions to Solutions“. Ihre Aktivitäten in Sachen Innovationen vertieft sie dieses Jahr durch das TopThema „Industry + AI = Competitiveness“. Seit 2010 vertritt die DTIHK die Messegesellschaft Brünn in Deutschland. 

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